Der sechsachsige Triebwagen aus dem Jahre 1976 gehört zur ersten Generation der so genannten Stadtbahnwagen. Ihre Entwicklung begann mit den Plänen von Nordrhein-Westfalen für ein landesweit einheitliches Stadtbahnnetz. Auf den unterirdischen oder oberirdisch unabhängig vom Individualverkehr geführten gut ausgebauten Strecken sollten spezielle U-Bahnartige Fahrzeuge (Typ A) zum Einsatz kommen. Für den Bereich Köln ergab sich aber das Problem, dass diese die bereits vorhandenen und nach anderen Vorgaben geplanten Tunnelanlagen nicht befahren konnten. Daher entschloss man sich zum Bau eines zweiten Wagentyps. Dieses als „B-Wagen“ oder auch „Stadtbahnwagen Kölner Bauart“ bezeichnete Fahrzeug konnte nicht nur in den Tunneln, sondern auch auf den unterschiedlich gut ausgebauten oberirdischen Strecken eingesetzt werden. Die Türen verfügen dafür über Klapp- und Schwenkstufen, um sich den unterschiedlichen Einstiegshöhen anzupassen. Es handelte sich ebenfalls um einen Zweirichtungswagen mit Führerständen an beiden Wagenköpfen und Türen auf beiden Fahrzeugseiten. Diese Stadtbahnwagen benötigten daher an den Endstationen keine Wendeschleife für den Fahrtrichtungswechsel mehr. Auch konnten die Wagen paarweise im Zugverband eingesetzt werden. Der Triebwagen 2012 gehört zur ersten Generation der B-Wagen, die zwischen 1972 und 1978 in 59 Exemplaren von der Düsseldorfer Waggonfabrik gebaut wurden. Es waren die ersten Schienenfahrzeuge in Köln, die in den Stadtfarben rot-weiß lackiert waren. Der Fahrzeugtyp wurde nicht nur in insgesamt vier Generationen in ständig weiterentwickelter Form bis 1996 für Köln hergestellt, sondern auch die Nachbarstadt Bonn beschaffte diese Fahrzeuge. Im Rhein-Ruhr-Raum wurde der B-Wagen ebenfalls zum Standardfahrzeug; der eigentlich vorgesehene zweiteilige Stadtbahnwagen A gelangte nicht über das Planungsstadium hinaus. Stadtbahnwagen B ab der zweiten Generation bestimmen noch heute das Bild der mit Hochflurwagen bedienten Kölner Stadtbahnlinien und der Verbindungen nach Bonn über Brühl und Wesseling. 2007/08 wurden 32 Fahrzeugen dieser Serie nach Istanbul verkauft. In Köln sind von der ersten Generation im Jahr 2011 nur noch wenige Exemplare für den Liniendienst und innerbetriebliche Zwecke vorhanden. Der im Museum stehende Wagen erhielt seine ursprüngliche Lackierung zurück, einige im Laufe der über 30-jährigen Einsatzzeit vorgenommene Modernisierungen blieben erhalten.

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