Für den im innerstädischen Bereich während des Ersten Weltkrieges eingerichteten Güterverkehr wurden ab 1916 in großer Stückzahl spezielle offene Güterwagen mit Holzaufbau und einer Tragkraft von 10 Tonnen beschafft. Bis 1921 gelangten von verschiedenen Herstellern insgesamt 90 derartige Fahrzeuge in den Bestand der Kölner Straßenbahn. Der im Museum befindliche Wagen entstand 1917 zusammen mit neun weiteren Einheiten bei der Maschinenbauanstalt Humboldt. Nach Aufgabe des Güterverkehrs Ende der 20er Jahre wurden die Fahrzeuge für innerbetriebliche Transportaufgaben weiterverwendet und in vielfältiger Form umgebaut. Die noch aus Pferdebahnzeiten stammenden alten Arbeitswagen konnten so zum Großteil ersetzt werden. Im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein erneuter Einsatz im Güterverkehr, vorzugsweise für den Kohletransport, anschließend leisteten sie für die Abfuhr des Trümmerschutts wertvolle Dienste. Bis Ende der 60er-Jahre wurde der Großteil der „Holzloren“ ausgemustert, das im Museum befindliche Exemplar schied zwar 1985 aus dem Betriebsbestand aus, blieb aber auf dem Bauhof weiterhin erhalten, ehe er dann als Zeitzeuge einer wichtigen Epoche der Kölner Straßenbahn dem Museumsbestand übereignet wurde. Der marode Holzaufbau konnte in den letzten Jahren von Mitgliedern der HSK in Eigenleistung fast vollständig erneuert werden.

Der offene Güterwagen 6638
Der offene Güterwagen 6638 | ©KVB-Archiv
Technische Daten
Bezeichnung 6638
Baujahr 1917
Hersteller Maschinenbauanstalt Humboldt
Länge 5.800 mm
Breite 2.100 mm
Höhe 1.450 mm
Achsstand 2.800 mm
Gewicht (leer) 3.840 kg
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