Ein Prunkstück der Sammlung ist der Pferdebahnwagen 211, der heute von Max, dem Museumspferd, gezogen wird. Er erinnert an die 30-jährige Geschichte der Kölner Pferdebahnen, die am 20. Mai 1877 mit der Verbindung der damals noch außerhalb der Kölner Stadtgrenzen liegenden Orte Deutz und Kalk begann. Pferdebahnen begleiteten die Entwicklung der wachsenden Stadt, so konnten die Fahrgäste bereits 1889 die neu geschaffenen Ringe von der Pferdebahn aus bewundern.

Die Kölner fuhren gerne mit der Pferdebahn – und dies trotz der hohen Preise: Für die Strecke Ehrenfeld–Bayenthal verlangte der Schaffner 40 Pfennig, mehr als er selbst in der Stunde verdiente. Mit dem Aufbau des elektrischen Bahnbetriebs ab 1901 ging die Zeit der Pferdebahnen zu Ende. Die letzte „Päädsbahn“ fuhr am 22. Mai 1907 von der Flora nach Nippes. Der heutige Pferdebahnwagen 211 entstand anlässlich der 1900 Jahr-Feier Kölns im Jahr 1950. 1950 wurde kein komplett neuer Pferdebahnwagen nachgebaut, sondern man baute einen Bahndienstwagen um, der vermutlich 1894 bei der Firma P. Herbrand & Co. in Köln-Ehrenfeld gefertigt wurde.

Nach dem Ende der Pferdebahn wurde dieser zum Bahndienstwagen B6 (später 3513) umgebaut, dabei blieb der Kastenaufbau weitgehend erhalten und konnte 1950 verwendet werden. Somit ist die Grundsubstanz des heutigen Museumsfahrzeugs weitgehend original.

Als Vorlage für die Restaurierung des Wagenkastens diente ein zeitgenössisches Foto des Wagens 211. Bei der Lackierung orientierte man sich an einem Aquarell Jakob Scheiners von 1878, das einen Pferdebahnwagen vor dem Hahnentor zeigt.

Der Pferdebahnwagen 211
Der Pferdebahnwagen auf der Hahnenstraße am 26.05.2002 | ©Axel Reuther
Technische Daten
Bezeichnung 211
Baujahr 1894
Hersteller P.Herbrand & Co. Köln-Ehrenfeld
Länge 5.440 mm
Breite 1.950 mm
Höhe 2.080 mm
Achsstand 1.400 mm
Sitzplätze 10-12
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