Nach Ende des 2. Weltkriegs sollten die Trümmerberge der zerstörten Stadt möglichst rasch beseitigt werden, um mit dem Wiederaufbau beginnen zu können.

Der Straßenbahn kam dabei die Aufgabe zu, den Schutt auf die Deponien zu bringen. Da die vorhandenen offenen Güterwagen für diese Aufgabe nur bedingt geeignet waren, entstanden ab 1946 in den weitgehend unzerstört gebliebenen Werkhallen der Firma Westwaggon in Köln-Deutz insgesamt 48 Seitenkipper. Sie wurden auf die zahlreich vorhandenen Fahrgestelle kriegszerstörter Personenfahrzeuge aufgebaut. Durch die Kippvorrichtung konnte das geladene Material automatisch entladen werden und musste nicht mühsam herausgeschaufelt werden.

Nach Beendigung der Enttrümmerung wurden zahlreiche dieser Wagen den Gleisbauabteilungen zugeteilt, da sie z.B. zum Transport von Gleisschotter, Kies und Sand sehr geeignet waren. Besonders auf Strecken mit eigenem Bahnkörper abseits von Straßen oder in der U-Bahn war dies mit Straßenfahrzeugen kaum möglich.

Die letzten Kipploren waren bis in die 1980er Jahre eingesetzt, teilweise wurden sie auch zu Plateauwagen mit Kran für den Einsatz auf Tunnelstrecken umgebaut. Die Nachfolge traten vierachsige Transportwagen an, für die ebenfalls Drehgestelle ausgemusterter Personenwagen verwendet wurden. Der steingraue Anstrich mit den rot-weißen Warnbaken an den Seitenkanten war ein typisches Merkmal der Schuttkipper.

Der Schuttkipper 6734
Der Schuttkipper 6734 auf der Richard-Wagner-Straße am 25.08.1991 | ©Axel Reuther
Technische Daten
Bezeichnung 6734
Baujahr 1948
Hersteller Westwaggon
Länge 7.400 mm
Breite 1.920 mm
Höhe 2.150 mm
Achsstand 1.700 mm
Gewicht (leer) 6.000 kg

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