Das 1956 begonnene Modernisierungsprogramm der Kölner Wagenparks hatte zwar seinen Schwerpunkt auf den Straßenbahnfahrzeugen, aber auch im Vorortbahnbereich bestand Handlungsbedarf, um mittelfristig einen ausreichenden Fahrzeugbestand zu sichern. 1957 bestellten die KVB daher bei den Deutschen Waggon- und Maschinenfabriken (DWM) in Berlin 25 Trieb- und 21 Steuerwagen für die Vorortbahnen.

Finanzierbar waren die Wagen dank eines ein Jahr zuvor durch den Bund ins Leben gerufenen Förderprogramms für die Not leidende Berliner Wirtschaft. Die dort ansässige Waggonindustrie konnte die Ausführung zu höchst günstigen Konditionen offerieren. 1958 trafen die neuen Wagen in Köln ein und wurden auf den Betriebshöfen Ost und Porz stationiert.

Ihr Einsatz erfolgte je nach Verkehrsaufkommen als Zwei-, Drei- oder Vierwagenzug auf den Vorortlinien B nach Bensberg und P nach Porz. Nachdem in den Jahren 1967/68 die letzten Vorortbahnlinien in das Kölner Straßenbahnnetz eingegliedert worden waren, fehlte den neuwertigen Fahrzeugen ihr Einsatzgebiet. Zwar wurden sie zunächst noch während der Hauptverkehrszeiten auf der Linie E7 nach Porz eingesetzt, dies erwies sich jedoch schon bald als wenig sinnvoll, da sie wegen ihrer Bauart für den Stadtbetrieb ungeeignet waren und zudem für den schaffnerlosen Betrieb nicht umgerüstet werden konnten.

Die KVB suchte daher ab 1967/68 nach einem Käufer für die neuwertigen Fahrzeuge. Ein anfängliches Kaufinteresse der Verkehrsbetriebe in Alexandria in Ägypten scheiterte an Transportproblemen. Nachdem man schon mit der Verschrottung der Wagen begonnen hatte, wurde man mit der Wiener Lokalbahn, WLB, handelseinig. Die Anfang 1969 nach Wien gelieferten neun Trieb- und sechs Steuerwagen aus Köln verjüngten den Fuhrpark der WLB-Überlandstrecke nach Baden. Dort waren sie bis zum Anfang der 1990er Jahre im Einsatz.

Drei der Wiener Fahrzeuge kaufte die KVB 1993 zurück und arbeitete zwei Stück wieder zu betriebsfähigen Fahrzeugen auf, das dritte Fahrzeug diente dafür als Ersatzteilspender. Heute erinnern die Wagen 1155 und 1159 Fahrzeuge in Thielenbruch an eine Fahrzeugserie, die den Abschluss der Entwicklung eigener Fahrzeuge für den Kölner Vorortbahnbetrieb darstellte.

Die Vorortbahnwagen 1155 und 1159
Die Vorortbahnwagen 1155 und 1159 auf der Zulaufstrecke zum Betriebshof Merheim am 04.05.1994 | ©Axel Reuther
Technische Daten
Bezeichnung 1155/1159
Baujahr 1958
Hersteller (mechanisch) Deutsche Waggon- und Maschinenfabriken, Berlin(DWM)
Hersteller (elektrisch) Siemens-Schuckert-Werke (SSW)
Länge 13.000 mm
Breite 2.371 mm
Höhe 3.186 mm
Achsstand 1.800 mm
Gewicht (leer) 18.500 kg
Leistung 2 x 74 kW
Sitzplätze 34
Stehplätze 73
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